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Hochfrequente (HF) elektromagnetische Wellen
entstehen ebenfalls wie niederfre-quente elektrische und magnetische
Wechselfelder durch elektrische Ladungen. Zu erwähnen ist,
dass es eine einheitliche Grenze zwischen Hoch- und Niederfrequenz
nicht gibt, der hochfrequente Bereich beginnt bei etwa 100kHz (100.000
Schwingungen pro Sekunde) und endet im Gigaherzbereich (Milliarden
Schwingungen pro Sekunde).
Elektromagnetische Wellen werden drahtlos durch die Luft übertragen,
es gibt einen Sender und einen Empfänger. Charakteristisch
für diese Felder ist, dass die elektrische und die magnetische
Komponente fest miteinander gekoppelt sind. Die beiden Komponenten
sind dabei rechtwinklig zueinander orientiert, d.h. die elektrische
Komponente steht senkrecht auf der magnetischen. Es kann keine Kompo-nente
ohne die andere existieren, da fortlaufend eine aus der anderen
entsteht. Dieser Umstand ist gerade für die Abschirmung von
großer Bedeutung.
Durch den extremen Anstieg "drahtloser" Anwendungen sind
die technisch nutzbaren Frequenzen nahezu ausgeschöpft. (Wieviel
Geld das wert ist, Frequenzen nutzen zu dürfen, ist uns bei
der Versteigerung der UMTS-Lizenzen erst vor kurzem gezeigt worden).
Hauptverursacher sind neben Fernseh- und Rundfunksendern die zahllosen
Mobil-funksender, Funkdienste, Radar, Richtfunk, Funktelefone, Schnurlostelefone,
draht-lose Netzwerke, Babyphone usw.
Gemessen wird die Feldstärke
in V/m
(Volt pro Meter) oder A/m
(Ampere pro Meter) bzw. die magnetische
Flussdichte in
W/m² (Watt pro Quadratmeter).
Die Messung hochfrequenter elektromagnetischer Wellen ist technisch
aufwendig, zur genauen Beurteilung der Situation sind Spektrumanalysatoren
notwendig, die einen ganzen Frequenzbereich erfassen. So ist ersichtlich,
wer wie stark sendet.
Zur überschläglichen Beurteilung der Situation vor Ort
gibt es Indikatoren. Diese Geräte erfassen die Summe von allen
Sendern, eine Identifikation des vorherrschen-den Signals ist möglich.
Befindet sich ein leitfähiger Körper ( zum
Beispiel unser Körper, leitfähige Bau-materialien etc.
) in einem hochfrequenten elektromagnetischen Feld, so werden im
Körper Spannungen und Wirbelströme "induziert".
Biologische Wirkung
Die biologische Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer
Felder ist sicherlich die am kontroversesten geführte Diskussion
in der heutigen Zeit.
Bei biologischen Wirkungen muss man zwischen der thermischen und
der nichtther-mischen Wirkung unterscheiden. Die thermischen
Wirkungen sind relativ gut erforscht. Die Gefahr besteht, wie
bei einer Mikrowelle, in der zu starken Erwärmung von Körpergewebe.
Betroffen sind vor allem schlecht durchblutete Körperteile
wie z.B. das Auge.
Bei den nichtthermischen
Wirkungen ist meist noch
nicht eindeutig ein Zusammen-hang bewiesen, es existieren jedoch
sehr viele wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang feststellen.
Besondere biologische Wirkung wird den gepulsten
elektromagnetischen Wellen zugeschrieben. Bei dieser Art erfolgt
die Abstrahlung nicht permanent, sondern kurzzeitig in periodischen
Abständen. Eine Analogie im Bereich des Lichtes ist der Vergleich
einer dauerhaft leuchtenden Glühlampe mit dem
Blitzlicht eines Stroboskops.
Beispiele sind die Veränderung der Gehirnströme, die Öffnung
der Blut-Hirnschranke (eine Membran im Gehirn, die schädliche
Stoffe fernhalten soll), lokale Hirntumoren im Bereich der Antenne
von Mobilfunktelefonen, Störungen der Zellmembranen usw.
Daneben existieren vielfache individuelle Erscheinungen wie z.B.
Verspannungen, Herzrasen, allgemeine Müdigkeit, Kopfschmerzen
usw.
Grenzwerte/
Verursacher
"Nach dem heutigen Kenntnisstand...."
Zum "Schutz" der Bevölkerung wurden in der 26.BImSchV
(Elektrosmogverordnung) Grenzwerte festgelegt. Diese Werte basieren
auf der Annahme, das ausschließlich thermische Effekte gesundheitlich
Relevanz besitzen. Sie sind deshalb für einen langfristigen
Schutz als zu hoch anzusehen. Die Mobilfunktechnik wurde ohne
jeg-liche Testphase eingeführt, so etwas wäre bei einem
Medikament nie denkbar. Deshalb ist es um so notwendiger, nach dem
Vorsorgeprinzip zu handeln. Niemand würde auf die Idee
kommen, mit einem Auto einen Berg hinunter zu fahren, wenn möglicherweise
die Bremsen nicht funktionieren - und dann noch behaupten es ist
ja noch nicht bewiesen, dass die Bremsen nicht funktionieren.
Biologische Erscheinungen treten bereits bei Werten auf, die über
1000-fach niedriger als die oben genannten Werte sind.
Im Übrigen reichen schon 0,005 µW/m² aus, um die
Funktion eines Handys zu gewähr-leisten.
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Tipps zur Reduzierung
Vermeidung
Vermeiden Sie übermäßige "Technisierung"
Ihrer Wohnräume, besonders des Schlafplatzes. Wenn es schon
ein Schnurlostelefon sein soll, stellen Sie keinesfalls die Basisstation
in Ihr Schlafzimmer - bedenken Sie, dass DECT-Telefone pemanent
senden. Wenn Sie ein Handy besitzen - telefonieren Sie, wenn immer
möglich, über das Festnetz. Installieren Sie im Auto eine
Freisprechanlage mit Außenantenne auf dem Autodach, das Autodach
reflektiert die Wellen relativ gut vom Wageninneren weg. Benutzen
Sie sinnvoll Babyphone - wenn Sie sich im Raum nebenan befinden,
brauchen Sie nicht unbedingt ein Babyphon. Lassen Sie Ihre Kinder
sich nicht die Nase an der Scheibe der Mikrowelle plattdrücken.
Abschirmung
Hochfrequente elektromagnetische Wellen werden durch Reflexion abgeschirmt.
Ver-wendet werden dazu leitfähige Stoffe, Folien, Vliese, Farben
etc. Zu bemerken ist, dass viele unseriöse Abschirmprodukte
angeboten werden, die sehr viel mehr versprechen, als sie halten.
Seriöse Abschirmprodukte etc. finden Sie unter Link`s/
Literatur
Von vorbeugenden Abschirmungen ist unbedingt abzuraten, da durch
die Reflexion der Wellen die Situation erheblich verschlechtert
werden kann.
Sie sind Projektentwickler, ausführendes Unternehmen, Vermieter
oder Behörde? Dann besuchen Sie auch unser Sachverständigenbüro
unter:
www.heiko-schuetzhold.de
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